Was zeichnet eine gute Führungsperson aus?

Das wirksame Führen von Menschen erfordert andere Fertigkeiten als das Managen von Sachen. Hier ein kleiner Einblick und ein paar wichtige Eigenschaften guter Führungspersönlichkeiten.

Dr. Hannes Horter

11/19/20242 min read

Auch wenn die Begriffe Führung und Management teilweise als Synonym gelten, arbeite ich mit dem Modell, dass Führung mehr auf die Beeinflussung von Personen ausgerichtet ist und Management mehr auf Sachverhalte. In der Regel haben Führungskräfte auch Managementaufgaben und Manager auch Führungsfunktionen.

Für den Umgang mit Menschen werden jedoch andere Eigenschaften benötigt als für den Umgang mit Zahlen und Dingen.

Warren Bennis und Burt Nanus haben im ihrem Buch Führungskräfte von 1985 einige Eigenschaften guter Führungskräfte benannt, die ich gerne als Einstieg in das Thema nehme:

Die Fähigkeit, Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind.

Als Führungskraft müssen wir mit verschiedenen Persönlichkeiten zusammenarbeiten und können diese nicht oder maximal geringfügig ändern. Wenn wir die Vielfältigkeit der Menschen akzeptieren, anstatt dagegen anzukämpfen, können wir nicht nur mehr unserer Mitarbeiter erreichen, wir machen auch uns das Leben leichter.

Die Fähigkeit, an Beziehungen und Probleme gegenwartsbezogen und nicht vergangenheitsbezogen heranzugehen.

Je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit sammeln wir immer mehr „Historie“ mit den Menschen aber auch bezüglich vorangegangener Ereignisse. Dabei ist es sicher gut und wichtig aus der Vergangenheit zu lernen. Wenn wir jedoch in dieser Verharren und unseren Mitarbeitern ständig vergangene Konflikte vorhalten, anstatt auf eine produktive Zusammenarbeit hinzuwirken, werden wir keine neue und bessere Zusammenarbeit erreichen.

Menschen der engeren Umgebung (mindestens) genauso höflich und aufmerksam behandeln wie Fremde oder flüchtige Bekannte.

Auch wenn ich fürchte, dass die allgemeine Höflichkeit gegenüber Fremden in den letzten 40 Jahren nachgelassen hat, finde ich den Grundsatz weiter stimmig.

Höflichkeit gegenüber Mitarbeitern und Kollegen ist essentiell für gute Führung. Dabei müssen wir uns ggf. vor Augen führen, dass wir hier in einem professionellen und nicht privaten Kontext bewegen und es nicht vorrangig um Sympathie geht. Wenn Sie manche Mitarbeiter ignorieren oder, wie es immer wieder vorkommt sogar beleidigen, wie sollen diese dann zufrieden und produktiv bleiben? Hier geht es jedoch nicht darum notwendige Kritik zu verschweigen, diese können wir auch höflich und konstruktiv vorbringen.

Die Fähigkeit, anderen zu vertrauen, selbst wenn das Risiko groß erscheint.

Vertrauen ist die Basis für das Delegieren, ohne Arbeit weiter zu geben, werden Sie mit Ihrer Zeit nicht auskommen… Gleichzeitig kann das Delegieren wichtiger Aufgaben eine wirksame Strategie der Personalentwicklung sein (Empowerment). Wenn Sie gute Mitarbeiter mit verantwortungsvollen Aufgaben betrauen und auf diesem Wege Vertrauen ausdrücken, beflügelt das diese zu Höchstleistungen.

Die Fähigkeit, ohne ständige Zustimmung und Anerkennung seitens anderer auszukommen.

Dies ist vielleicht der schwierigste Punkt. Führung bedeutet es auch schwierige Entscheidungen zu treffen und gegenüber den Mitarbeitern oder anderen zu Vertreten. Auch müssen wir für unsere Fehler, oder vielleicht auch die Fehler unserer Mitarbeiter, einstehen. Wenn wir den „Gegenwind“ nicht aushalten werden wir notwendige Dinge vermeiden oder versuchen anderen die Schuld zuzuschieben. Insbesondere letzteres ist ein schwerwiegender Führungsfehler, der aber häufig gemacht wird…

Sie möchten sich mit dem Ihrer Führungsrolle intensiv auseinandersetzen? Vereinbaren Sie am besten direkt ein unverbindliches Erstgespräch!

Bild von Amore Seymour auf Pixabay